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Memphis
Memphis
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Die Gruppe Memphis
 
Zu Beginn der 80er Jahre kam "Memphis" einer Revolution gleich. Der Gruppe von jungen Architekten und Designern, die sich um den älteren und erfolgreichen Industriedesigner Ettore Sottsass scharte, gelang es, eine radikal neue, lebensfrohe Formensprache zu kreieren und einen bis dahin ungekannten Design-Boom auszulösen.
 
Sottsass selber spricht von einer Ikonographie, die zunächst für Möbel, Keramiken, Glasobjekte und Textilien erarbeitet und später in "komplizierten und weitläufigen Architekturanlagen, in ausgeklügelten und intensiven Planungssituationen" angewandt wurde.
 
Die Ausstellung umfaßt eine Auswahl der wichtigsten Objekte, darunter der von Ettore Sottsass entworfene Raumteiler "Carlton" aus Kunststoff-Laminat (1981), sowie Lampen, Glasobjekte und Möbel von Michele de Lucchi, Marco Zanini, Marco Bagnoli, Martine Bedin und Shiro Kuramata.
 
Ettore Sottsass, der als Industriedesigner für die Firma Olivetti sehr erfolgreich war, gab sich mit dem Erreichten nicht zufrieden. Das Alltagsdesign schien ihm zu Beginn der 80er Jahre nicht mehr zeitgemäß. Er wollte zu neuen Ufern aufbrechen und gründete "Memphis" - der Legende nach bezieht sich der Name auf einen Bob Dylan-Song ("Memphis Blues"), der zufällig im Radio lief.
 
Gemeinsam kreierte die Gruppe eine neue Ästhetik, die sich keinesfalls aus dem Repertoire bereits bekannter Zeichen rekrutieren sollte. Im September 1981 wurden die ersten Arbeiten in der Mailänder "Design-Gallery" ausgestellt.
 
Am Eröffnungsabend drängten sich zahllose Menschen vor den Räumen, und weltweit wurde in mehr als hundert Zeitungen und Zeitschriften über "Memphis" berichtet.
 
Der "Memphis"-Gruppe war etwas völlig Neues gelungen. Das Design orientierte sich weder an funktionalen noch ergonomischen Gesichtspunkten. Stattdessen überraschten die Objekte durch unkonventionelle, verspielte Formen, Farben und Materialien und setzten sich von dem damals üblichen Braun und Orange ab.
 
Kein Wunder, dass einer der ersten Sammler aus der Modebranche kam. Karl Lagerfeld stattete eines seiner Appartements in Monte Carlo mit "Memphis" aus. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagte der Modedesigner.
 
Die wohl schönste Nebenrolle spielte "Memphis" in der erfolgreichen Hollywood-Produktion "Ruthless People" ("Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone", 1986). Darin hat die ausgeflippte Gattin (Bette Midler) eines sehr erfolgreichen Geschäftsmannes (Danny de Vito) hat ihre Beverly Hills-Villa komplett mit "Memphis" eingerichtet.
 
"Memphis" hat sich in der Design-Geschichte als Meilenstein verewigt. Die Gruppe hat nicht nur einen neuen Stil geprägt, sondern ein ganz neues Denken und eine Design-Ära ausgelöst. "Memphis", sagt Barbara Radice, "hat die Art Design zu machen, die Einstellung dazu, sogar die Art und Weise, wie es produziert, an die Öffentlichkeit gebracht, verkauft und gekauft wird, vollkommen verändert".
 
Auf junge Designer wie Philippe Starck, Jasper Morrison und Marc Newson übte "Memphis" einen großen Einfluss aus. Morrison war als als Student einerseits irritiert, andererseits befreit durch diesen "totalen Regelbruch".
 
Wie das Bauhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte "Memphis" die entscheidende Weiterentwicklung für das Design. Es ist die wichtigste Design-Richtung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, auf der auch unser heutiges Design aufbaut. Darüberhinaus verkörpert die Gruppe die 80er Jahre genauso wie der Personal Computer, wie Glasnost und Perestrojka und der Punk.